Der schnauzbärtige Sombreroträger gilt als ein weit verbreitetes Klischee für Mexiko. Faulheit, Hitze, Feiern, Siesta und Verbrechen werden gemeinhin damit verbunden. Die Ursprünge dieses markanten Kleidungsstils liegen jedoch woanders und haben für Mexikaner eine völlig andere Bedeutung. […]
Rhino Season (Iran / Türkei, 2012)

Der neuste Film des brillianten, kurdisch-iranischen Cineasten Bahman Ghobadi (gelegentlich auch Darsteller), seines Zeichens Erschaffer epochemachender Streifen wie „Zeit der trunkenen Pferde“ und „Schildkröten können fliegen“, hat auch dieses Mal den Fokus auf der Problematik des kurdischen Volkes. „Rhino Season“ erzählt uns die Geschichte des kurdischen Poeten Sadegh Kamangar, welcher aufgrund der Anschuldigung, politische Poesie verfasst zu haben, vom islamistischen Regime inhaftiert wurde. Gleichzeitig sitzt seine Frau Mina für die Unterstützung dieser „sündhaften“ Aktivitäten ebenfalls im Gefängnis. Sie wird aus dem Gefängnis entlassen und erfährt von offizieller Seite, dass ihr Ehemann tot ist. Am Boden zerstört entscheidet sie, zusammen mit ihren Kindern nach Istanbul zu flüchten. Ihr Mann indessen ist nicht tot, sondern bleibt dank der Anstrengungen eines ehemaligen Bediensteten inhaftiert, welcher seinerseits seit der Revolution gegen den Sha in der Gunst des Regimes steht. Nachdem Kamangar schließlich das Gefängnis verlassen kann, begibt er sich auf die Suche nach seiner Familie.
Im Film spielen die Hauptrollen Behrouz Vossoughi, Monica Bellucci und Yilmaz Erdogan mit großartigen Auftritten, in denen sie Charaktere in tiefster Verzweiflung darstellen, verstärkt durch die fabelhafte Fotografie von Touraj Aslani. Jede Einstellung besitzt eine perfekte Harmonie. Weit entfernt von den lebhaften Farben in der Bildgestaltung anderer iranischer Filme, verwendet dieser gedämpfte Töne der Filmographie von Ghobadi, manchmal vielleicht etwas zu düster. Die Musik ist eine zusätzliche Schönheit des Films, welche die Rhythmen der traditionellen persischen Musik beibehält und bis zur Perfektion die Räume des Universums von „Rhino Season“ stimmig macht. Angefüllt mit Symbolismen und durch gelegentliche Zitate des Werks des Poeten, wird aus diesem Film eine Meisterwerk der extremen visuellen und auditiven Schönheit, soweit, dass es – ich wage zu sagen – bis dato der beste Film von Ghobadi ist. Nicht zu verpassen, wenn man Kino von großer Qualität genießen möchte.
(Übersetzung Alexander Hämmerle)
Alle zwei Wochen lässt uns in der Rubrik FOTOGRAMAS die mexikanische Videographin
an ihrer großen Leidenschaft – dem Kino – teilhaben und schildert aus der Perspektive des Fachs ihre neuesten Eindrücke aus der internationalen Kinoszene.
Kimi no Na wa / Your Name (Japan, 2016)


Makoto Shinkai überrascht uns ein weiteres Mal mit einem herrlichen Animationsfilm und erzählt uns die schöne Geschichte von Mitsuha und Taki. Der junge Regisseur aus Japan hat schon in vorhergehenden Arbeiten sein Talent bewiesen, Liebesgeschichten zu erzählen und bei dieser Gelegenheit präsentiert er uns seine Version des gleichnamigen Romans. Während seines Erscheinens im Jahr 2016, hat „Your Name“ großes Erstaunen beim jungen japanischen Publikum ausgelöst. Die Geschichte übernimmt in Teilen die Legende des roten Fadens, welche von zwei Personen handelt, deren Schicksal trotz der gegenseitigen Distanz in Raum und Zeit […]
Das Schwein von Gaza (Frankreich, 2011)


Jafaar ist ein armer Fischer, der in Gaza lebt und dessen Fischernetze ihm leider keine gut zu verkaufende Fische bescheren, damit er seine Schulden begleichen kann. Eines schönen Tages jedoch findet er in seinen Netzen alles andere als einen großen Fisch, sondern etwas völlig absurdes und unbegreifliches: ein kleines Schwein; d.h. ein von den Moslems wie den Juden als unrein betrachtetes Tier. Daher versucht sich Jafaar verzweifelt von dem Tier zu befreien. Zuerst versucht er es an einen Offiziellen der UN zu verkaufen. Dann – auf Rat eines Freundes – […]