„The Prophet“ ist ein von dem gleichnamigen Buch des libanesischen Autors Khalil Gibran inspirierter Animationsfilm. Er stellt eine reflektierende Reise durch verschiedene Themen wie Ehe, Liebe und Tod dar. All jenes wird durch schöne Animationen unterschiedlichster Techniken illustriert und unter der Mithilfe verschiedener Regisseure realisiert. Da sind zum Beispiel Roger Allers (Der König der Löwen), Tomm Moore (Die Melodie des Meeres), Nina Paley (Sita Sings Blues), Joann Sfar (Die Katze des Rabbiners) oder Joan C. Gratz. Auch wenn der Film an ein jüngeres Publikum gerichtet ist, könnte er für die […]

Jesse (Elle Fanning) ist eine 16 Jahre junge Modelanwärterin, die nach Los Angeles zieht, um ihr Glück in der Welt der Laufstege und der Haute Couture zu versuchen. Ihre blendende Schönheit öffnet ihr mit Leichtigkeit Türen, nicht ohne aber den Neid und das Begehren der Menschen um sie herum zu wecken. Nicolas Winding Refn (Drive, Only God Forgives), der das Drehbuch schrieb und Regie führte, wiederholt seine bereits bekannte Formel von Charakteren mit offensichtlichen Pathologien, karg in der Ausdrucksweise, welche aus der Stille und knappen Gesten ihre Werkzeuge machen, um an die Grenzen der conditio humana zu stoßen.
Zu Beginn erscheint der Film lediglich nach einer ätzenden Kritik an einer frivolen und gierigen Welt, wie jener der Modelindustrie: „… Schönheit ist nicht alles, sie ist das Einzige“. Die Frauen sind zu allem fähig, um das Ideal der Schönheit, welches von der Industrie diktiert wird, zu erreichen. Trotzdem könnte man auf einen zweiten Blick sagen, dass es sich bei The Neon Demon um eine Reinterpretation des Mythos‘ von Narziss handelt, dem das Betrachten seines Spiegelbildes zum Verhängnis wird, als er sich in sich selbst verliebt.
Angefüllt mit Symbolismen und geprägt von einer erstickenden Atmosphäre, präsentiert sich der Film durch die stilvolle Fotografie von Natasha Baier sowie die exquisite Musik komponiert von Cliff Martinez und erlaubt das Schöne in äußerst gewalttätigen Momenten, die bis zum Grotesken gehen, zu zeigen. Erinnern wir uns an die Neigung von Winding für das Kino über Ausbeutung, welche in seinem gesamten Werk spürbar ist. Ein psychologischer Thriller mit großartigen Momenten, die mehr als einmal nachdenklich stimmen. Er ist nicht geeignet für Leute, die empfindlich auf Blut und gewalttätige Szenen reagieren.
(Übersetzung Alexander Hämmerle)
Alle zwei Wochen lässt uns in der Rubrik FOTOGRAMAS die mexikanische Videographin
an ihrer großen Leidenschaft – dem Kino – teilhaben und schildert aus der Perspektive des Fachs ihre neuesten Eindrücke aus der internationalen Kinoszene.



Lunchbox ist der erste Spielfilm des indischen Cineasten Ritesh Batra. Die Geschichte dreht sich um Ila, eine Hausfrau, die damit beschäftigt ist, ihre Ehe durch die Zubereitung von delikaten Gerichten wiederzubeleben. Ein Fehler beim Lieferdienst bringt ihre Mittagsgerichte anstatt zu ihrem Ehemann zu Saajan, einem Büroangestellten, der kurz vor seiner Pensionierung steht. Dieser Fehler erlaubt beiden eine Briefbeziehung zu beginnen, in einer digitalen Ära, in der laut Shaikh (dem Nachfolger von Saajan im Büro), „niemand mehr Briefe schreibt“. Ila und Saajan werden sich gegenseitig das Herz öffnen und entdecken, dass […]

„Ihr zusammen mit uns sind die von unten (Anm. d. Red.: Los de Abajo)“ beschließt Mauricio Diaz „das Bärchen“ der mexikanischen Gruppe „Los de Abajo“ die letzte Vorstellung ihrer Europatournee 2016. Ein Gig, der in der Panke in Berlin stattfand. Und mehr als ein Konzert war es ein Abschiedsfest, an der Seite anderer Künstler, die in der deutschen Hauptstadt auf der Suche nach eigenen Möglichkeiten sind. Wenn man im Ausland wohnt, ist es immer eine Freude, eine Band aus der eigenen Heimat zu sehen. Es kann einen einfach an Worte, […]