Busan-haeng / Train to Busan (Südkorea, 2016)

Ma Dong-seok (Sang-hwa) ist einer der Hauptdarsteller des Films

Seok Woo (Gong Yoo, Hauptdarsteller in zahlreichen Komödien und Actionfilmen von großem Erfolg in Korea) gibt vor, seine Tochter Soon-an mit ihrer Mutter in Busan zusammenzubringen. Allerdings wird sich niemand vorstellen, in welche Tragödie ihre Fahrt nach Busan sie verwickeln wird. Unerklärliche Gewalttaten passieren in ganz Korea und werden durch die Nachrichten auf den Bildschirmen des Zuges übertragen. Mitten in der Zombie-Apokalypse müssen Vater und Tocher an der Seite von Sang-Hwa (Ma Dong-seok, mein Favorit, Hauptdarsteller des kürzlich erschienenen Films von Kim Ki-duk „One on One“), dessen Frau (Jung Yu-mi), eines Vagabunden, der sich in den Zug eingeschleust hat, eines Studentenpärchens und eines feigen, gemeinen Typs eine überdimensionale Flucht unternehmen, um sich von der Katastrophe zu befreien.

Der Film, welcher auf dem Festival von Cannes in der Sektion „Mitternacht“ präsentiert wurde, verwandelte sich in den koreanischen Kassenschlager des Sommers diesen Jahres, mit einem Rekord von 10 Millionen Zuschauern. Es handelt sich nicht um einen Film großer künstlerischer Qualitäten. Trotzdem erlaubt dessen Geschichte und seine Personen sowohl der noblen, heroische Seite der Menschheit, sowie deren Grausmkeiten, Gemeinheiten und typischen Egoismen zum Vorschein zu koemmen. Eine dynamische Geschichte mit einem Ende entsprechend südkoreanischen Standards, die Dich bis zur Erlösung an den Sitzplatz fesseln wird.

(Übersetzung Alexander Hämmerle)


Alle zwei Wochen lässt uns in der Rubrik FOTOGRAMAS die mexikanische Videographin Jazmín Camacho an ihrer großen Leidenschaft – dem Kino – teilhaben und schildert aus der Perspektive des Fachs ihre neuesten Eindrücke aus der internationalen Kinoszene.

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