In einer dystopischen Gesellschaft, auch wenn sie nicht weit von der Realität entfernt scheint, werden Singles in ein Hotel mitten im Wald gebracht und dazu überredet, einen neuen Partner in einer Frist von nicht mehr als 45 Tagen zu finden. Andernfalls würden sie in Tiere verwandelt. David (Colin Farrell) ist von seiner Frau verlassen worden und sieht sich gezwungen, die Stadt zu verlassen, um sich in diesem Hotel voller merkwürdiger Personen mit ausgeprägten bis krankhaften emotionalen Störungen einzuquartieren. Yorgos Lanthimos erforscht und kritisiert den gesellschaftlichen Druck, ein Leben als Paar […]

Jafaar ist ein armer Fischer, der in Gaza lebt und dessen Fischernetze ihm leider keine gut zu verkaufende Fische bescheren, damit er seine Schulden begleichen kann. Eines schönen Tages jedoch findet er in seinen Netzen alles andere als einen großen Fisch, sondern etwas völlig absurdes und unbegreifliches: ein kleines Schwein; d.h. ein von den Moslems wie den Juden als unrein betrachtetes Tier. Daher versucht sich Jafaar verzweifelt von dem Tier zu befreien. Zuerst versucht er es an einen Offiziellen der UN zu verkaufen. Dann – auf Rat eines Freundes – versucht er es zu schlachten, um die Reste ins Meer zu werfen … Jafaar schafft es aber nicht, da er weder die Kaltblütigkeit noch die Beherrschung besitzt, um eine Kalashnikov zu benutzen und so das arme Tierchen umzubringen. Er erfährt, dass in einem nahegelegenen, jüdischen Unterschlupf Schweine gezüchtet werden. Der Fischer kennt Yelena und verkauft ihr den Samen des Schweinchens für die künstliche Befruchtung. Jafaar kennt das Motiv für die jüdische Schweinezucht nicht, bis er in eine komplizierte Situation verwickelt wird.
Normalerweise wird der Konflikt zwischen Palästina und Israel in den Medien in einer dramatischen, tragischen Form dargestellt. Trotz der Komplexität des Themas verwendet Estibal eine der mächtigsten Techniken, um das Publikum zum Nachdenken anzuregen, d.h. das Lachen. Dieser Film erzählt keine tragische und blutrünstige Geschichte, die die Schuld der einen oder anderen Seite zuweist. Er ist hingegen eine Komödie, die (auf sarkastische Art und Weise) die intransigenten Positionen hervorhebt, welche gelegentlich lächerliche Ausmaße annehmen. Die Szene als Fatima (die Frau von Jafaar) mit einem israelischen Soldaten über eine brasiliansche Telenovela spricht, ist eine offensichtliche Metapher für das, was sich in diesem Land abspielt:
Fatima: Er merkt immer, dass sie ihn angreift, aber er ist stärker als sie …
Soldat: Schauen sie, sie hat angefangen.
F.: Er musste Distanz bewahren … er hätte gehen sollen.
S.: In Bälde endet mein Militärdienst und ich werde nach Hause zurückkehren (…) Ich will hier nicht bleiben.
F.: Wir wollen auch nicht, dass sie bleiben. Das wissen sie.
Dynamisch und neckisch. “Das Schwein von Gaza” ist ein Film, den man von Anfang bis Ende genießt und der einen zum Lachen bringt, auch wenn man sich vor einer Realität wiederfindet, die die Fiktion überschreitet.
(Übersetzung Alexander Hämmerle)
Alle zwei Wochen lässt uns in der Rubrik FOTOGRAMAS die mexikanische Videographin
an ihrer großen Leidenschaft – dem Kino – teilhaben und schildert aus der Perspektive des Fachs ihre neuesten Eindrücke aus der internationalen Kinoszene.


Was gibt es etwas Besserers, als den Tag mit einem gut gelaunten Song zu beginnen? L’Armeria dei briganti, eine Band aus Sardinien, könnte eine gute Wahl sein! https://www.lavikina.com/de/musik/l-armeria-dei-briganti/ Facebook Comments


Eine Luftaufnahme des Mercado 4 in Asunción zeigt uns etwas des Umfelds, in dem Víctor lebt. Rasch dringt die Kamera zu den Orten vor, dem Menschengedränge und den „diableros“: Personen, die für wenig Geld Ware von einem Ort zum anderen transportieren. Während Víctor verträumt ein Stück von einem Film sieht, verliert er einen Klienten. Nichts zu machen, er muss seinen Weg fortsetzen, als seine Schwester ihn mit der neuesten Technik aus 2005 (das Jahr, in dem der Film handelt) aufnimmt: ein Handy mit Videokamera. „Es ist, wie ein Fernsehstar zu […]