Ein Lied für Nour (Palästina, 2015)

„Ein Lied für Nour“ ist ein Film inspiriert vom Leben des Mohammed Assaf, einem jungen Sänger für Hochzeiten, der im Gazstreifen geboren wurde und 2013 den Wettbewerb „Arab Idol“ gewann.

Wie sich bereits in der Filmografie von Abu-Assad wiedererkennen lässt, schenkt uns der Regisseur auch dieses Mal mit „Ein Lied für Nour“ einen Ausblick auf das plästinensische Volk konträr zu Tod und Verzweiflung, d.h. ein Bild von einem Palästina trotz allem auf den Beinen. Kinder, die davon träumen große Musiker zu werden und die alles dafür tun, ihre Ziele zu erreichen, ist die Szenerie, welche meiner Meinung nach der größte Erfolg des Films darstellt, obwohl die Schauspieler etwas hölzern agieren. Abu-Assad gelingt es mit diesem Film eine Hoffnung zu übermitteln, die der Junge dem palästinensischen Volk einimpfen konnte, als er das Land während jeder seiner Präsentationen bei Arab Idol in Beirut paralysierte.

„Ein Lied für Nour“ ist ein Film mit einem Thema, das man nur selten in Filmen des Nahen Ostens sieht. Diese erzählen uns für gewöhnlich von der prekären Situation, welche die Zivilgesellschaft durch Terrorismus und religiösen Fanatismus erleidet. „Ein Lied für Nour“ ist daher ein Film, den es lohnt, zu sehen, denn trotz seiner eingeschränkten Produktion beinhaltet er so wichtige Details, die ihn zu einem sehenswerten Film machen.

(Übersetzung Alexander Hämmerle)


Alle zwei Wochen lässt uns in der Rubrik FOTOGRAMAS die mexikanische Videographin Jazmín Camacho an ihrer großen Leidenschaft – dem Kino – teilhaben und schildert aus der Perspektive des Fachs ihre neuesten Eindrücke aus der internationalen Kinoszene.

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