Einem internationalen Kinofestival beizuwohnen, ist einerseits eine Opportunität und ein Luxus andererseits, den ich mir dieses Jahr, in Berlin lebend, gönnen wollte. Der rote Teppich, die Künstler, die Plakate in der ganzen Stadt und die Nachrichten, welche man in den internationalen Medien liest und sieht, lassen einen wie einen Hauptdarsteller fühlen, ein bisschen wie jenes Gefühl, wenn man einen Film sehen geht. Die Berlinale ist ein Kinofestival unterschiedlicher Wettbewerbe, das, wie der Name andeutet, in Berlin stattfindet. Verschiedene Kinos der Stadt öffnen ihre Türen im Monat Februar, um Werke aus […]
Verónica (Mexiko , 2017)

Die mexikanische Filmproduktion teilt sich in verschiedene Perioden ein. Von dem berühmten Goldenen Zeitalter bis zum sogenannten „Neuen mexikanischen Kino“, geht man über Western, Filme über Catcher und viele andere. In den letzten Jahren hat sich das mexikanische Kino auf die Komödie konzentriert, wobei manchmal Remakes aus Bollywood dabei waren, aber auch Filme aus dem Golden Zeitalter, wie zum Beispiel „El gran calavera“. Diese konnten wenigstens das in sie investierte Geld wieder einspielen. Mit linearer Handlung und flachen Witzen versucht man hier dem nach Amüsement suchenden Publikum ein Lachen zu entlocken.
Trotz alledem existiert auch eine andere Seite des mexikanischen Kinos: unabhängige Produktionen mit interessanten Darbietungen. Die ist bei „Veronica“ der Fall, einem Thriller in schwarz-weiß. Im Casting findet man Darsteller wie Arcelia Ramírez (die zuvor mit wichtigen mexikanischen Regisseuren wie Arturo Ripstein, Maryse Sistach und Alfonso Arau zusammengearbeitet hat) und Olga Segura.
Die Geschichte handelt von einer pensionierten Psychologin, die eine Hütte im Wald bewohnt. Eines Tages erhält die Hauptdarstellerin einen Anruf, bei dem es darum geht, einem Mädchen namens Veronica de la Serna zu helfen. Von dem Moment an, in dem sie die Anfrage bestätigt, verwickelt sie sich in Situationen, die langsam immer komplizierter werden, bis sich die beiden Frauen konfrontieren und den eigenen Ängsten und Tabus die Stirn bieten müssen.
Innerhalb der mexikanischen Produktionen existieren wenige Filme dieses Genres. Daher müssen die wenigen, die sich bemühen, qualitativ Hochwertiges abzuliefern, gelobt werden. „Veronica“ gelingt dies von Anfang bis Ende, obwohl sich die Handlung nur um die beiden Personen dreht. Etwas, das große Schauspielkunst und eine gut strukturiertes Drehbuch verlangt.
(Übersetzung Alexander Hämmerle)
Alle zwei Wochen lässt uns in der Rubrik FOTOGRAMAS die mexikanische Videographin
an ihrer großen Leidenschaft – dem Kino – teilhaben und schildert aus der Perspektive des Fachs ihre neuesten Eindrücke aus der internationalen Kinoszene.
„Ihr zusammen mit uns sind die von unten“

„Ihr zusammen mit uns sind die von unten (Anm. d. Red.: Los de Abajo)“ beschließt Mauricio Diaz „das Bärchen“ der mexikanischen Gruppe „Los de Abajo“ die letzte Vorstellung ihrer Europatournee 2016. Ein Gig, der in der Panke in Berlin stattfand. Und mehr als ein Konzert war es ein Abschiedsfest, an der Seite anderer Künstler, die in der deutschen Hauptstadt auf der Suche nach eigenen Möglichkeiten sind. Wenn man im Ausland wohnt, ist es immer eine Freude, eine Band aus der eigenen Heimat zu sehen. Es kann einen einfach an Worte, […]
Waltz with Bashir (Israel, 2008)


„Waltz with Bashir“ ist ein Dokumentarfilm, der quasi komplett mithilfe von Animationstechniken realisiert wurde. Er erzählt das Massaker an Palästinensern im Flüchtlingslager Sabra und Shatila (Beirut, Libanon) im September 1982. Folman erzählt, dass die unmittelbaren Täter die phalangistischen Milizen (christlichen Ursprungs) gewesen sind, welche ihrerseits aber unter den gleichgültigen Augen des israelischen Militärs agierten, das während des Geschehens das Territorium besetzte. Der Regisseur Ari Folman hat die Arbeit mit dem Ziel begonnen, seine Erinnerungen an die Tragödie, an welcher er während seines Militärdienstes mit gerade 19 Jahren beteiligt war, wiederzufinden. […]