Basierend auf dem Manga von Hikaru Nakamura wurde Saint Young Men zuerst in zwei Original Video Animation Serien realisiert (OVA) und anschließend als Kinofilm. Die Geschichte dreht sich um die Ferien von Jesus Christus und Buda, welche Japan als ihren Erholungsort ausgesucht haben und ein Appartement bei einer griesgrämigen Alten mieten. Die illustren Persönlichkeiten verwandeln eine einfache irdische Aktivität in eine totale Odyssee mit komödienhaften Konsequenzen. Bei einem Besuch des öffentlichen Schwimmbads zum Beispiel beabsichtigt Buddha Jesus das Schwimmen beizubringen. Als dieser sich jedoch ins Wasser begibt, teilt er das […]
Der Sombrero, die Siesta und die Revolution

Am 20. November gedenkt man in Mexiko dem Jahrestag der Revolution von 1910. Ein Tag, um an den Mut und die Tapferkeit der tausenden Männer zu erinnern, die für eine bessere Nation kämpften. Nehmen wir die Gelegenheit dieses Festes wahr, um – vor allem den nicht-Mexikanern – das stereotype Bild, welches man von uns pflegt, aufzuzeigen, d.h. das Bild des schnauzbärtigen Sombreroträgers. Im Ausland wissen nur wenige, dass dieses Bild mit dem Kleidungsstil der Revolutionäre jener revolutionären Epoche übereinstimmt.
Die Entstehung eines Stereotyps
Die ersten, welche auf globaler Ebene Schnauzbart, Sombrero, Siesta und fehlende Prinzipien zum Bild des Mexikaners zusammenfügten, waren einige Filme und Serien aus den USA (man schaue alle Western, Speedy Gonzales, etc.). Kurz darauf benutzten die Kreativen in der Werbebranche diese Konstante, um das Verständnis der eigenen Botschaften zu verinfachen und zu erleichtern.
Der „Sombreroträger“ hat daher, dank der weltweiten Verbreitung dieses Bilds, eine Doppelbedeutung: die Mexikaner erinnert er zum Beispiel, unter vielen Anderen, an Emiliano Zapata: patriotischer Held, der zu den repräsentativsten der Revolution gehört, die Symbolfigur der Würde und der Tapferkeit; die nicht-Mexikaner erinnert es an das Stereotyp des faulen Mexikaners: Hitze, Feiern, Siesta, Verbrechen.
Ein doppelt abwertendes Klischee
„Ándale ándale, arriba arriba!“, sagen einige; „mira il dito“, erinnern sich andere; „tienes ganas de hacer la siesta“, provozieren die Vermessensten. Dies alles sind alltägliche Sätze, die ein Mexikaner hört, der im Ausland lebt, und die die Verbreitung dieses Vorurteils unterstreichen. Ausdrücke, die im Großteil der Fälle, mit Wohlwollen ausgesprochen werden, welche aber in den Ohren jedes Mexikaners zusammenhangslos und altmodische klingen, genauso wie die Bilder, welche diese Sätze begleiten. Um die italienischen Leser zu provozieren: das Vorhergende ist nicht besser, als an einen „Gondoliere“ zu denken (jemand, der die Gondeln in Venedig steuert, Nordosten der Halbinsel), während er „Oh sole mio“ singt (typisch napolitanisches Lied, Südosten Italiens) und zu sagen, dieses wäre der Durchschnittsitaliener.
Ohne die Absicht, die Kreativität der Werbeschaffenden zu beschränken oder die Kindheitserinnerungen der Leute, welche mit Speedy Gonzales aufgewachsen sind, zu zerstören, wollen wir lediglich erklären, warum für die Mexikaner die gegebene Interpretation des Stereotyps doppelt verletzend ist. Erstens, wie oben erklärt, weil es sich um ein Symbol handelt, welches die Revolution repräsentiert, einer der ehrenhaftesten Momente unserer Geschichte, ein Moment, der in diesem Vorurteil jeglichen Wert und Stärke verliert. Zweitens, weil es eine diskriminierende Vereinfachung ist, die das mexikanische Volk mit Faulheit und Verbrechen indentifiziert.
Die ersten Revolutionäre des 20. Jahrhunderts
Zusammengefasst bedeutet das, es ist keine Unwahrheit zu behaupten, in Mexiko lebten schnauzbärtige Sombreroträger. Aber ist ebenso notwendig zu wissen, wenn jemand wirklich etwas über diese Nation erfahren möchte, dass dieses Bild veraltet ist und vor allem, dass es die Männer darstellt, die die erste Revolution des 20. Jahrhunderts anführten. Menschen, die ihr eigenes Leben riskierten und gaben um gegen die Ungerechtigkeiten zu kämpfen, mit der Hoffnung Wohlstand in ihrem eigenen Land zu erlangen. Ein von Leuten ohne Werten und Müßiggängern ziemlich weit entferntes Bild.
(Übersetzung Alexander Hämmerle)

The Voices (USA, 2014)


Marjane Satrapi führt bei ihrem dritten Film Regie und zum ersten Mal behandelt sie eine Geschichte, die nicht von ihr geschrieben wurde. Erinnern wir uns an „Persepolis“ und „Huhn mit Pflaumen“, die beide auf ihren gleichnamigen Comics beruhen. Die Geschichte handelt von Jerry, einem schüchternen jungen Mann mit bezaubernden Charm, der sich „durch Zufall“ in einen Serienmörder verwandelt. Eine untypische Form, einen Serienmörder zu präsentieren, soweit, dass man Empathie für ihn, sein Erleiden von Psychosen (oder was auch immer der medizinische Ausdruck dafür sei) und sein Widerstreben, aus Angst vor […]
Waltz with Bashir (Israel, 2008)


„Waltz with Bashir“ ist ein Dokumentarfilm, der quasi komplett mithilfe von Animationstechniken realisiert wurde. Er erzählt das Massaker an Palästinensern im Flüchtlingslager Sabra und Shatila (Beirut, Libanon) im September 1982. Folman erzählt, dass die unmittelbaren Täter die phalangistischen Milizen (christlichen Ursprungs) gewesen sind, welche ihrerseits aber unter den gleichgültigen Augen des israelischen Militärs agierten, das während des Geschehens das Territorium besetzte. Der Regisseur Ari Folman hat die Arbeit mit dem Ziel begonnen, seine Erinnerungen an die Tragödie, an welcher er während seines Militärdienstes mit gerade 19 Jahren beteiligt war, wiederzufinden. […]