Feuerwerk am helllichten Tage (China, 2014)

Hauptdarstellerin Kwai Lun-Mei

Wir schreiben das Jahr 1999 und eine Serie von Körperteilen wurden in einer Kohleförderanlage entdeckt. Der Offizielle Zhili ist einer derjenigen, die mit dem Lösen des Falls beauftragt sind. Unglücklicherweise wird er bei dem Versuch verletzt, die vermuteten Verantwortlichen festzunehmen, während weitere seiner Kollegen sterben. Der mysteriöse Fall bleibt ungelöst. Von seinem Dienst zurückgestellt, sieht er sich gezwungen beim Sicherheitsdienst zu arbeiten, obwohl seine Alkoholprobleme ihn an den Punkt bringen, seine Arbeit zu verlieren. Jahre später trifft er einen alten Kollegen, der an einer Wäscherei wache steht. Zhili entscheidet sich, dem Fall auf den Grund zu gehen, welchen er Jahr vorher ungelöst zurückgelassen hat. Er lässt sich mit Zhinzhen ein, einer sonderbaren und einsamen Frau, die der gemeinsame Nenner der vorangegangenen Morde ist.

Diao Yinan zeichnet ein urbanes und kaltes Bild eines individualistischen Chinas. Eine Gesellschaft, der solidarische Beziehungen fehlen, während sie sich hinter Pflichterfüllung oder dem Überlebenskampf verschanzt, und die Möglichkeiten der Erlösung in Stücke zerfallen sieht. Individuen, die in ihren ungelösten Konflikte gefangen sind, finden im Verrat und in der Gewalt eine vorübergehende Erleichterung ihrer Einsamkeit. Alles betont durch die desolate Landschaft, egal ob man sich in einem vollgestopften Autobus oder auf einer einsamen, schneebedeckten Straße befindet. Das konstante Knacken des Eises unter den Füßen erschafft das Universum von „Feuerwerk am helllichten Tage“, einem fabelhaften Thriller dessen Plot Twist zu einer Überraschung führt.

(Übersetzung Alexander Hämmerle)


Alle zwei Wochen lässt uns in der Rubrik FOTOGRAMAS die mexikanische Videographin Jazmín Camacho an ihrer großen Leidenschaft – dem Kino – teilhaben und schildert aus der Perspektive des Fachs ihre neuesten Eindrücke aus der internationalen Kinoszene.

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