Hauptdarstellerin Kwai Lun-Mei

Wir schreiben das Jahr 1999 und eine Serie von Körperteilen wurden in einer Kohleförderanlage entdeckt. Der Offizielle Zhili ist einer derjenigen, die mit dem Lösen des Falls beauftragt sind. Unglücklicherweise wird er bei dem Versuch verletzt, die vermuteten Verantwortlichen festzunehmen, während weitere seiner Kollegen sterben. Der mysteriöse Fall bleibt ungelöst. Von seinem Dienst zurückgestellt, sieht er sich gezwungen beim Sicherheitsdienst zu arbeiten, obwohl seine Alkoholprobleme ihn an den Punkt bringen, seine Arbeit zu verlieren. Jahre später trifft er einen alten Kollegen, der an einer Wäscherei wache steht. Zhili entscheidet sich, dem Fall auf den Grund zu gehen, welchen er Jahr vorher ungelöst zurückgelassen hat. Er lässt sich mit Zhinzhen ein, einer sonderbaren und einsamen Frau, die der gemeinsame Nenner der vorangegangenen Morde ist.

Diao Yinan zeichnet ein urbanes und kaltes Bild eines individualistischen Chinas. Eine Gesellschaft, der solidarische Beziehungen fehlen, während sie sich hinter Pflichterfüllung oder dem Überlebenskampf verschanzt, und die Möglichkeiten der Erlösung in Stücke zerfallen sieht. Individuen, die in ihren ungelösten Konflikte gefangen sind, finden im Verrat und in der Gewalt eine vorübergehende Erleichterung ihrer Einsamkeit. Alles betont durch die desolate Landschaft, egal ob man sich in einem vollgestopften Autobus oder auf einer einsamen, schneebedeckten Straße befindet. Das konstante Knacken des Eises unter den Füßen erschafft das Universum von „Feuerwerk am helllichten Tage“, einem fabelhaften Thriller dessen Plot Twist zu einer Überraschung führt.

(Übersetzung Alexander Hämmerle)


Alle zwei Wochen lässt uns in der Rubrik FOTOGRAMAS die mexikanische Videographin Jazmín Camacho an ihrer großen Leidenschaft – dem Kino – teilhaben und schildert aus der Perspektive des Fachs ihre neuesten Eindrücke aus der internationalen Kinoszene.

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In einer dystopischen Gesellschaft, auch wenn sie nicht weit von der Realität entfernt scheint, werden Singles in ein Hotel mitten im Wald gebracht und dazu überredet, einen neuen Partner in einer Frist von nicht mehr als 45 Tagen zu finden. Andernfalls würden sie in Tiere verwandelt. David (Colin Farrell) ist von seiner Frau verlassen worden und sieht sich gezwungen, die Stadt zu verlassen, um sich in diesem Hotel voller merkwürdiger Personen mit ausgeprägten bis krankhaften emotionalen Störungen einzuquartieren. Yorgos Lanthimos erforscht und kritisiert den gesellschaftlichen Druck, ein Leben als Paar […]

„Und wo steht die Gesellschaft?“ fragte die mexikanische Journalistin Carmen Aristegui zu dem Zeitpunkt, als die Reform des einheimischen Energiesektors im Dezember 2013 verabschiedet wurde, was die „Achsen des Landes verändern wird“, wie die Kommunikationswissenschaftlerin erklärt. Wird es jemanden geben, der wie die EZLN vor zwanzig Jahren, einen Aufruf an das mexikanische Volk richtet? Die EZLN (deutsch Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung) ist eine Gruppe indigener Mexikaner und Mestizen, die am Morgen des ersten Januars 1994 im Bundesstaat Chiapas ihr erstes Kommuniqué bekanntgaben, in welchem sie ihre Opposition gegenüber dem […]

„Ein Dorf sieht schwarz“ ist von der Familiengeschichte des Musikers Kamini aus Zaire (die heutige Demokratische Republik Kongo) inspiriert. Er spielt in den siebziger Jahren, Seyolo Zantoko lebt als Migrant aus Kinshasa in Paris, wo er soeben einen Abschluss in Medizin gemacht hat. Am Tag der Abschlussfeier erscheint ein Bauer aus Marly-Gomont, einem kleinen Dorf auf dem französischen Land, welcher einen Arzt sucht, der bereit ist, in seinen abgelegenen Heimatort umzuziehen. Seyolo sieht daraufhin die Möglichkeit, die lang ersehnte französische Staatsbürgerschaft zu erlangen, ebenso wie seine Familie nach Frankreich zu […]