Lunchbox (Indien, 2013)

Lunchbox ist der erste Spielfilm des indischen Cineasten Ritesh Batra. Die Geschichte dreht sich um Ila, eine Hausfrau, die damit beschäftigt ist, ihre Ehe durch die Zubereitung von delikaten Gerichten wiederzubeleben. Ein Fehler beim Lieferdienst bringt ihre Mittagsgerichte anstatt zu ihrem Ehemann zu Saajan, einem Büroangestellten, der kurz vor seiner Pensionierung steht. Dieser Fehler erlaubt beiden eine Briefbeziehung zu beginnen, in einer digitalen Ära, in der laut Shaikh (dem Nachfolger von Saajan im Büro), „niemand mehr Briefe schreibt“. Ila und Saajan werden sich gegenseitig das Herz öffnen und entdecken, dass „die Dinge vergessen werden, weil man nicht immer jemanden hat, dem man sie erzählen kann“.

Das Bild der Stadt Bombay, mit Transportmitteln verstopft und Menschenmassen auf den Straßen, sind der Rahmen für diese Liebesgeschichte, welche, obwohl romantisch getönte Filme nicht meine Stärke sind, mit ihrer Frische und ihrem Einfallsreichtum zum Genießen einlädt. Wenn Du noch nicht die Gelegenheit hattest, etwas vom indischen Kino zu sehen, da Du meinst, es bestehe vorne und hinten nur aus Musicals, dann solltest Du diesen Film in Betracht ziehen. Er ist eine sehr gute Option, um mit dieser Kinokultur zu beginnen.

(Übersetzung Alexander Hämmerle)


Alle zwei Wochen lässt uns in der Rubrik FOTOGRAMAS die mexikanische Videographin Jazmín Camacho an ihrer großen Leidenschaft – dem Kino – teilhaben und schildert aus der Perspektive des Fachs ihre neuesten Eindrücke aus der internationalen Kinoszene.

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