Archive for Juli, 2016

Das brandneue Testament / Le Tout Nouveau Testament (Frankreich, 2015)

Diese unterhaltsame Komödie hat als Protagonisten Gott höchstpersönlich (Benoît Poelvoord), der, weit davon entfernt voller Liebe sowie Gutem zu sein, kleinlich, faul und nutzlos ist. Ebenfalls gibt es hier Ea (Pili Groyne), die “Tocher Gottes”, die gegen die Grausamkeit des Vaters rebelliert, indem sie allen Menschen das exakte Datum ihres Todes schickt und zusätzlich den “göttlichen Computer” neustartet und so Gott ins Chaos stürzt. Danach beginnt Ea ihre Suche nach den 6 Aposteln, um das “Baseballteam” zu vervollständigen.

Zwischen garantiert lautem Gelächter entwickelt sich die Geschichte in einer Art und Weise, die uns auf eine Reise zu den menschlichen Emotionen führt, zur Aktzeptanz des Todes und einer etwas unehrerbietigen Sicht auf die Idee Gottes, wie sie uns eingebläut wurde. Mit einer Multistarbesetzung wie unter anderem Catherine Deneuve (Belle de Jour, Dancer in the dark), François Damiens (La Famille Bélier, La délicatesse), Yolande Moreau (Amélie). In diesem neuen Film lässt Jaco Van Dormael seinen zutiefst fantasievollen Stil nicht beiseite, der aus existenzialistischen und köstlich surrealen Momenten besteht, mit Händen, die zum Takt von “Lascia ch’io pianga” tanzen, Pärchen aus einem Gorilla und einer Frau oder das brillante Fischskelett, das “La Mer” anstimmt, bevor es sich ins Meer stürzt.

“Le Tout Nouveau Testament” ist ein sehr unterhaltsamer Film, der auf dem Festival von Cannes 2015 präsentiert wurde, für Leute mit aufgeschlossener Haltung oder einfach für solche mit dem Wunsch, die Dinge zu sehen, wie sie wären, wenn Gott eine absolut weltliche Persönlichkeit hätte.

(Übersetzung Alexander Hämmerle)


Alle zwei Wochen lässt uns in der Rubrik FOTOGRAMAS die mexikanische Videographin Jazmín Camacho an ihrer großen Leidenschaft – dem Kino – teilhaben und schildert aus der Perspektive des Fachs ihre neuesten Eindrücke aus der internationalen Kinoszene.

Musik von Ana Clara

Für einen optimalen Start in die Woche laden wir Euch dazu ein, den musikalischen Vorschlag von Ana Clara, einer brasilianischen Singer-songwriterin aus Belem, kennenzulernen. In den kommenden Wochen wird uns Ana Clara in einem Interview mehr über ihre Musik und ihren Aufenthalt in Italien erzählen.

https://www.lavikina.com/de/musik/ana-clara

Er ist wieder da (Deutschland, 2015)

David Wnendt führt bei dieser Adaption des gleichnamigen Buches Regie. Eine sonderbare Komödie, die das Leben von Hitler mitten hinein in das 21. Jahrhundert, den technologischen Boom, den Euro und die Massenmigration nach Europa versetzt. Es heißt, die beste Form das Publikum zum Nachdenken anzuregen, geschieht durch Lachen und es ist gleichzeitig auf diese Weise wie eine starke Kritik an den politischen Gruppierungen in Deutschland gelingt als auch die Aufmerksamkeit auf das Vorrücken der Ultrarechten in jenen Ländern gerichtet wird.

“Sie können mich nicht loswerden … ich bin ein Teil von Ihnen”. Ein Satz der sicherlich im Bewusstsein derjenigen wiederhallt, die das zu sein scheinen, was sie nicht sind und die bei der geringsten Provokation negativ über die “Islamisierung” Europas urteilen. Unterhaltend, bissig, mit lokalpatriotischen Momenten, aber sicherlich ein großartiger Film welcher über schallendes Gelächter hinaus ein düsteres Bild für Menschenrechte von Migranten oder ethnischen Minderheiten entwirft.

(Übersetzung Alexander Hämmerle)


Alle zwei Wochen lässt uns in der Rubrik FOTOGRAMAS die mexikanische Videographin Jazmín Camacho an ihrer großen Leidenschaft – dem Kino – teilhaben und schildert aus der Perspektive des Fachs ihre neuesten Eindrücke aus der internationalen Kinoszene.